Direkt an das Zechengelände östlich angrenzend erhebt sich eine der höchsten und größten, aber zugleich auch eine der unbekannteren Bergehalden im Ruhrgebiet – die Halde Westfalen. Als Abgrenzung zur unmittelbar westlich der Schachtanlage gelegenen Aufschüttung trägt sie auch den Namen Osthalde. Sie hat eine maximale Höhe von 167,5 Metern über dem Meeresspiegel und überragt die Umgebung um etwa 88 Meter. Damit bildet sie den höchstgelegenen Ort der Stadt Ahlen und sticht trotz der abgerundeten Formen dieses Landschaftsbauwerks sehr scharf und markant aus der flachen und bereits vom Münsterland geprägten Landschaft hervor.
Mit einer Grundfläche von etwa 72 ha gehört die Halde ebenfalls zu den flächenmäßig größten im Ruhrgebiet und lässt selbst die bekanntesten Halden wie die mit dem Tetraeder in Bottrop oder die höchste Halde Oberscholven in Gelsenkirchen hinter sich. Dabei besteht das Landschaftsbauwerk aus zwei Gipfeln. Auf dem mit 151,7 m Höhe niedrigeren Gipfel steht ein Holzkreuz. Die zwei Kuppen sind deutlich sichtbar bei einem entfernten Blick auf die Halde von der Dolberger Straße unweit des markanten blauen Ahlener Wasserturms, einem weiteren Industriedenkmal von 1915.
Im Zuge der Bewerbung zur Landesgartenschau 2017 in Ahlen war auch die Osthalde Teil des Konzeptes, das auch eine langfristige Zugänglichkeit vorsah. Im Kontrast zur dann eher sportlich geprägten Westhalde sollte die große Schwester als Ruhepol und Ort der Langsamkeit dienen. Wanderwege sollten die Halde überqueren und ein ausgebauter Gipfelpfad den höchsten Kamm erlebbar machen.
Die Osthalde ist unter anderem beliebt bei Mountainbikern und Hundeführern. Oben reicht der Blick weit in die Umgebung und insbesondere über die Häuser von Ahlen.
Text: S. Hellmann • www.ruhrgebiet-industriekultur.de & www.halden.ruhr